Die Pressefreiheit in Italien wird nach wie vor von Mafiaorganisationen, insbesondere im Süden des Landes, und gewalttätigen extremistischen Gruppen bedroht. Im Großen und Ganzen genießen die italienischen Medienschaffenden ein Klima der Freiheit. Medienschaffende greifen mitunter zur Selbstzensur – sei es, um der redaktionellen Linie ihres Mediums zu entsprechen oder um sich vor Verleumdungsklagen und anderen juristischen Konsequenzen zu schützen. Die von der Regierungskoalition von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni befürwortete "legge bavaglio" erschwert die Arbeit für Kriminal- und Gerichtsreporter: Das Knebelgesetz verbietet die Veröffentlichung eines Untersuchungshaftbefehls bis zum Ende der vorläufigen Gerichtsverhandlung. Überdies sind Medien zunehmend auf Werbeeinnahmen und staatliche Subventionen angewiesen. Vor diesem Hintergrund zeigt die angekündigte Übernahme einer der wichtigsten italienischen Nachrichtenagenturen, der Agenzia Giornalistica Italiana, durch Antonio Angelucci – Abgeordneter der Regierungsmehrheit und Eigentümer mehrerer großer Tageszeitungen – deutlich die Gefahr von Medienkonzentration und Interessenkonflikten.
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